Reisebericht Nr. 3 oder: Angriff der Sikahirsche

An unserem dritten Reisetag verschlug es uns nach Nara, eine ehemalige Hauptstadt Japans. In Nara gibt es einen großen Park mit vielen Tempeln, Schreinen und Sikahirschen. Ja, Sikahirsche. Diese in Nara als heilig angesehenen Tiere laufen dort frei in dem großen Park herum, der übrigens nicht eingezäunt ist. Sie sind eigentlich recht friedlich, zumindest solange sie nicht der Meinung sind, man hätte etwas zu essen für sie. Denn sobald man an einem der zu duzenden vorhandenen Stände Plätzchen für die Tiere kauft, sieht man sich sofort von hungrigen (oder einfach nur gierigen?!) Sikahirschen eingekreist. Sogar ich wurde Opfer eine Attacke, als eines der Tiere wohl meine Fotokamera mit einem Plätzchen verwechselte, und mich daher mit einem beherzten Stoß seines Geweihs in meinen Oberschenkel aufforderte, ihm doch etwas davon abzugeben. Vielleicht hat es dem Hirsch auch einfach nur nicht gefallen, dass ich ihn mit „Bambi, guck mal her!“ gerufen habe…

Dieser Hirsch konnte mir kein Geweih in den Oberschenkel stoßen…
trotzdem etwas furchterregend

Auf jeden Fall haben wir uns dann zur eigentlichen Attraktion in Nara durchgekämpft, dem Todai-ji. Dieser Tempel ist das größte Holzgebäude der Welt. Und wofür braucht man solch ein größtes Gebäude? Natürlich für die größte Buddha-Statue in Japan. Der Tempel war von außen schon sehr beeindruckend, aber der Buddha im Inneren war wirklich riesig! Ein paar beeindruckende Informationen: Die Statue ist ingesamt 16 Meter hoch, davon ist das Auge allein über einen Meter hoch und das Ohr sogar 2,5 Meter. Sie besteht aus 450 Tonnen Kupfer (der Bau hat fast die gesamten damals vorhandenen Kupfervorräte Japans für einige Jahre aufgebraucht…). 37.000 Metallschmiede haben angeblich bei der Konstuktion der Statue mitgeholfen. Und das Ganze war im Jahr 752! Eine interessante Seite zum Todai-ji (inklusive Buddha) findet sich hier (englisch). Leider sind meine Bilder von der Statue nicht so gut geworden, da direkt vor dem Eingang ca. 7,8 Milliarden Räucherstäbchen brannten und somit die (Foto-)Sicht auf den Budda buchstäblich vernebelten.

Danach haben wir uns noch weitere schöne Tempel und Schreine auf dem riesigen Parkgelände angesehen. Ich konnte am Ende gar nicht mehr richtig zuordnen, welche Gebäude nun wichtig oder berühmt waren, da es einfach so viel zu sehen gab. Alles in allem ist Nara ein sehr schönes Ziel für einen Tagesausflug von Kyoto oder Osaka aus und auf jeden Fall eine Reise wert. Sollte man früh genug ankommen, kann man sogar noch einen berühmten Tempel auf der anderen Seite der Stadt ansehen, was wir aber nicht mehr geschafft hatten.

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