Kirschblüte

31. März 2008

Wie versprochen hier nun der Kirschblüten-Eintrag.
Ich wusste ja vorher schon, dass die Kirschblütenzeit bei den Japanern äußerst beliebt ist. Aber als ich vergangenen Samstag in den Ueno-Park ging, war ich doch etwas überrascht. Schon am Bahnhof standen alle 5 Meter Bahnhofsangestellte, welche den Fußverkehr geregelt haben. Der direkte Weg zum Park war wohl schon so voll (man muss direkt vor dem Bahnhof eine Straße mit Ampel überqueren), dass sie die Leute über einen Umweg zu einem anderen Eingang des Parks geschickt haben. Diesen Weg habe/musste dann auch ich nehmen. Am Park angekommen war es zwar schon voll – was ja an sich nichts ungewöhnliches für Japan ist -, es waren allerdings auch noch keine Kirschbäume zu sehen. Je mehr ich mich also dem Zentrum des Park näherte, desto voller wurde es auch. Bis ich dann bei der „Hauptstraße“ im Park angelangt war. Wie eine Allee sind dort links und rechts unzählige Kirschbäume gepflanzt. Es sah schon toll aus.
Allerdings bekommen Japaner wohl auch nach dem fünfzigsten Ohanami (Kirschblütenschau) nicht genug, so dass jede freie Fläche unter den Kirschbäumen mit blauen Planen übersäht war, auf welchem Leute gemütlich beisammen saßen, dranken und Picknick machten. Kann man sich bei diesen Menschenmassen noch entspannen? Scheinbar, wenn man es gewohnt ist. Ich bevorzuge dann doch eher eine ruhige Atomsphäre, auch wenn ich dann auf die weißen Blüten verzichten muss.

Aber am besten ihr schaut euch die Bilder an, welche ich in das Webalbum hochgeladen habe. Vielleicht schaffe ich es ja nochmal, weitere Bilder in einem anderen Park zu machen (nicht dass dort die Kirschbäume anders aussehen würden…). Aber erstmal muss das Wetter wieder besser werden. Bei 7° und Regen macht ein Parkspaziergang nicht wirklich Spaß.

Werbung

Kirschblüte & Sprachschule

26. März 2008

Nachdem die Pflaumenblüte (siehe Bilder) nun so langsam zu Ende ist, beginnt endlich die Zeit, auf die sich die Japaner (und natürlich auch die Ausländer in Japan) am meisten freuen: die Kirschblüte. Derzeit ist es noch nicht so prachvoll, wie ich es von vielen Bildern her kenne, aber ich denke in einer Woche stehen die Bäume in vollster Blüte und ich kann viele schöne Fotos schießen. Wenn das Wetter dann noch mitspielt (zum Beispiel so wie heute, 18°C und Sonne – wie sieht es im Moment doch gleich nochmal in Deutschland aus? 😉 ) steht dem gemütlichen Entspannen im Park nichts mehr im Wege. Dass der aktuelle Sprachkurs auch noch am Freitag zu Ende ist, trifft sich da natürlich um so besser.

Ich habe dieses Semester wieder viel Japanisch gelernt, wovon ich mir aber die eine Hälfte erst gar nicht merken konnte und die andere Hälfte auch schon wieder vergessen habe. 😉
Ganz so schlimm ist es natürlich nicht, aber es ist schon erschreckend, wenn ich in unserem Buch blättere und sehe was ich eigentlich alles wissen müsste. Aber ich will mich nicht beschweren, vor etwas über 6 Monaten konnte ich noch so gut wie gar kein Japanisch.

Den nächsten Bericht gibt es dann voraussichtlich nach der Kirschblüte über die Kirschblüte.


Technik, Taktgefühl und Präzision

10. März 2008

Ich frage mich, wieso er nicht einfach mal kurz auf Toilette gegangen ist…

Das Bild sah am Ende übrigens gar nicht mal so schlecht aus.


Reisebericht Nr. 3 oder: Angriff der Sikahirsche

7. März 2008

An unserem dritten Reisetag verschlug es uns nach Nara, eine ehemalige Hauptstadt Japans. In Nara gibt es einen großen Park mit vielen Tempeln, Schreinen und Sikahirschen. Ja, Sikahirsche. Diese in Nara als heilig angesehenen Tiere laufen dort frei in dem großen Park herum, der übrigens nicht eingezäunt ist. Sie sind eigentlich recht friedlich, zumindest solange sie nicht der Meinung sind, man hätte etwas zu essen für sie. Denn sobald man an einem der zu duzenden vorhandenen Stände Plätzchen für die Tiere kauft, sieht man sich sofort von hungrigen (oder einfach nur gierigen?!) Sikahirschen eingekreist. Sogar ich wurde Opfer eine Attacke, als eines der Tiere wohl meine Fotokamera mit einem Plätzchen verwechselte, und mich daher mit einem beherzten Stoß seines Geweihs in meinen Oberschenkel aufforderte, ihm doch etwas davon abzugeben. Vielleicht hat es dem Hirsch auch einfach nur nicht gefallen, dass ich ihn mit „Bambi, guck mal her!“ gerufen habe…

Dieser Hirsch konnte mir kein Geweih in den Oberschenkel stoßen…
trotzdem etwas furchterregend

Auf jeden Fall haben wir uns dann zur eigentlichen Attraktion in Nara durchgekämpft, dem Todai-ji. Dieser Tempel ist das größte Holzgebäude der Welt. Und wofür braucht man solch ein größtes Gebäude? Natürlich für die größte Buddha-Statue in Japan. Der Tempel war von außen schon sehr beeindruckend, aber der Buddha im Inneren war wirklich riesig! Ein paar beeindruckende Informationen: Die Statue ist ingesamt 16 Meter hoch, davon ist das Auge allein über einen Meter hoch und das Ohr sogar 2,5 Meter. Sie besteht aus 450 Tonnen Kupfer (der Bau hat fast die gesamten damals vorhandenen Kupfervorräte Japans für einige Jahre aufgebraucht…). 37.000 Metallschmiede haben angeblich bei der Konstuktion der Statue mitgeholfen. Und das Ganze war im Jahr 752! Eine interessante Seite zum Todai-ji (inklusive Buddha) findet sich hier (englisch). Leider sind meine Bilder von der Statue nicht so gut geworden, da direkt vor dem Eingang ca. 7,8 Milliarden Räucherstäbchen brannten und somit die (Foto-)Sicht auf den Budda buchstäblich vernebelten.

Danach haben wir uns noch weitere schöne Tempel und Schreine auf dem riesigen Parkgelände angesehen. Ich konnte am Ende gar nicht mehr richtig zuordnen, welche Gebäude nun wichtig oder berühmt waren, da es einfach so viel zu sehen gab. Alles in allem ist Nara ein sehr schönes Ziel für einen Tagesausflug von Kyoto oder Osaka aus und auf jeden Fall eine Reise wert. Sollte man früh genug ankommen, kann man sogar noch einen berühmten Tempel auf der anderen Seite der Stadt ansehen, was wir aber nicht mehr geschafft hatten.