Kurios

31. Oktober 2007

Da war doch tatsächlich letztens ein japanischer Student der Meinung, wir hätten noch die D-Mark in Deutschland. Daran sieht man mal, wie abgeschieden und isoliert diese Land hier ist…
Andersrum ist es aber wahrscheinlich auch nicht besser. Ich will gar nicht wissen was die Japaner von mir denken, wenn ich mit „Die Kickers“ (Anime, 21 Jahre alt), Tamagotchi (11 Jahre alt) oder Dance Dance Revolution (Spielhallen-Tanzspiel, 9 Jahre alt) ankomme. Eigentlich kein Wunder, dass manche denken es gäbe noch die D-Mark 😉 .

Hm, da die Blogüberschrift ja „Kurios“ lautet und ich heute bereits zwei Videos gepostet habe, ist ein drittes, diesmal allerdings in den unendlichen Weiten des Internet gefundenes Video sicherlich angebracht:

Werbung

Tokyo Motor Show

31. Oktober 2007

Heya, ein Blogeintrag unter der Woche… aber nicht dass ihr euch daran gewöhnt!

Vergangenen Sonntag war ich auf der Tokyo Motor Show in Chiba, gerademal eine halbe Stunde mit dem Zug von meiner Wohnung entfernt.
Im Unterschied zur IAA ist mir besonders aufgefallen, dass bei den Japanern besonders kleine, umweltfreundliche Autos beliebt sind, wohingegen das deutsche Publikum sich eher um die großen Limousinen versammelt. Was für mich jedoch gar nicht so schlecht war, da ich so die interessanten Autos aus der Nähe anschauen konnte. Ganz im Gegensatz zu den Kleinwagen, bei denen es meistens so ablief, dass ich einfach meine Kamera hochhielt und Photos schoss, um die Autos später wenigstens einmal anschauen zu können.

Auch merkwürdig waren die Broschüren, welche von jedem Autohersteller verteilt wurden. Während die Broschüren der japanischen Hersteller zumeist auf Englisch und Japanisch geschrieben waren, waren diejenigen von VW, Audi, Mercedes und co. nur auf Japanisch. Vielleicht lese ich sie mir in einem Jahr mal durch.

Damit ihr euch auch etwas von der Tokyo Motor Show ansehen könnt, habe ich in meinem Photoalbum viele Bilder hochgeladen. Und mit folgenden zwei Videos von der Motor Show verabschiede ich mich dann auch wieder 😉 . Bis bald!


Autos

26. Oktober 2007

Auf spiegel.de (Link) gibt es einen interessanten Bericht zum Thema Autos in Japan:

[…] Geprägt ist der japanische Markt von einer Fahrzeugkategorie, die bei uns keine Rolle spielt: Den Superminis. Rund ein Drittel der Zulassungen entfallen auf diese so genannten K-Cars, die kürzer sind als 3,40 Meter und deren Hubraum kleiner ist als 660 Kubikzentimeter. Das liegt am Finanzgebaren der Verkehrsbehörden: Denn wer in den Städten ein Auto besitzt, muss dafür auch einen Parkplatz nachweisen, der zum Beispiel in Tokio umgerechnet 200 bis 400 Euro pro Monat kostet. Nur die an ihrem gelben Kennzeichen erkennbaren Winzlinge sind von dieser Pflicht befreit und erfreuen sich deshalb so großer Beliebtheit. […]

Diese K-Cars sind mir auch schon sehr häufig aufgefallen. Oft stehen sie in den winzigen Einfahrten der japanischen Wohnhäuser, meistens noch mit eingeklappten Spiegeln. Und das, obwohl die Fahrzeuge eh schon so klein sind.
Und – wie weiter unten im Artikel erwähnt wird – ein Auto mit dem Lenkrad auf der linken (nicht wie für Japan üblich rechten) Seite habe ich auch schon gesehen. Ich glaube es war ein Porsche mitten in Tokyo.

Es ist auf jedenfall sehr interessant zu erfahren, wie groß doch die Unterschiede zwischen Deutschland und Japan in diesem Bereich sind. Ich bin schon sehr gespannt, was mich am Sonntag auf der Tokyo Motor Show alles erwartet. 🙂

Quelle: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,512870,00.html


Das geht zu weit!

25. Oktober 2007

Das wird jetzt nur ein kurzer „Zwsichenpost“, da ein anderer bereits in Vorbereitung ist, aber folgendes muss ich jetzt loswerden:
Ich lasse den Japanern ja vieles durchgehen, denn jahrhundertelang auf einer Insel eingesperrt zu sein ist sicherlich nicht leicht. Aber wenn man sich seinen Sandwich gleichzeitig mit Sahne, Schokocreme, Chips, Marshmallows, Chocosticks und Salat belegt, muss man schon andere Gründe anbringen, um das zu rechtfertigen.
Und 30 von 40 Japanern, die dieses Ungetüm auf der Geburtstagfeier gegessen haben, kann man wohl schon nicht mehr für eine Ausnahme halten.
Aber keine Angst, ich bin normal geblieben. Mein Sandwich hatte nur Schokocreme. Und Sahne.


Stuff only

13. Oktober 2007

Mal ein kleiner Beitrag zum Thema „Japaner und Englisch“. Folgendes stand an einer Tür in einem Buch/Musik/DVD-Laden:

Beachtet auch die neuen Essensbilder in der Bildergalerie 🙂


Willkommensfeier

13. Oktober 2007

Gestern fand die Willkommensfeier des Informatikinstituts für mich statt. Leider war ich bis gestern 17:50 Uhr der Meinung, die Feier wäre erst heute. Als ich dann aber einen Anruf aus dem Institut erhielt, dass meine Willkommensfeier in 10 Minuten beginnt, wurde ich eines besseren belehrt. Das alles wäre ja nicht mal so schlimm gewesen, wenn die Feier nicht eigentlich um 17 Uhr starten sollte. Aber wie die Japaner so sind haben sie schließlich alle erzählt, dass die Feier auf 18 Uhr „verlegt“ wurde. Und sie haben sich dafür entschludigt, dass ich den Tag verwechselt habe. Ich glaube es wäre einfacher für mich gewesen, wenn sie einfach offen heraus gesagt hätten, dass ich eine Stunde zu spät bin.
Als ich also schließlich um 18 Uhr in das Institut kam, saßen so ca. 30 bis 40 Studenten im „Partyraum“, um einen wahrscheinlich seit 60 Minuten fertig gedeckten Tisch mit Sushi, Snacks und Getränken (vielleicht hätte ich mittags doch nicht All-You-Can-Eat Pizza essen sollen). Nach acht Reden (vier Studenten, ein Assistenzprofessor, zwei Professoren, und meiner eigenen…) haben alle fleißig getrunken, gegessen und sich mit mir unterhalten. Sogar ein Willkommensgeschenk habe ich bekommen: Einen schönen Fächer (siehe Bild).

Leider wurde schon kurz nach sieben Uhr ein gemeinsamer Spruch aufgesagt und einmal kräftig in die Hände geklatscht. Das war das Ritual um eine Feier zu beenden. Innerhalb von zehn Minuten war der Raum dann auch schon wieder aufgeräumt und die Studenten kehrten an ihre Arbeitsplätze zurück.
Ich weiß nicht, ob ich schon erwähnt habe, dass die Japaner Arbeitstiere sind. Als ich gestern um 21 Uhr ging und heute um 10 Uhr wiederkam war ein japanischer Student immer noch/wieder da. Ich fragte ihn, ob er im Labor geschlafen hätte, was er jedoch verneinte. Ob ich ihm das glauben soll, weiß ich allerdings nicht. 😉
Zweidrittel des Tages im Informatik-Institut zu verbringen ist aber scheinbar normal. Mir fällt jedoch auch auf, dass nicht die ganze Zeit gearbeitet bzw. studiert wird. Oft wird hier auch zum Freizeitvergnügen gesurft, sich unterhalten oder zusammen essen gegangen. Als ich einmal Freitagsabends ins Labor kam, haben drei oder vier Studenten zusammen World of Warcraft gespielt. Das geht natürlich nur solange der Professor nicht anwesend ist 😉 . Ich denke es ist meistens so in Japan, dass die Arbeitskollegen den Freundeskreis bilden. Dadurch hält man es natürlich auch viel länger auf der Arbeit aus. Das hat meiner Meinung nach aber alles Vor- und Nachteile. Ich weiß nicht, ob ich mir so etwas in Deutschland wünschen würde.

Alles in allem scheinen die Japaner – zumindest nach außenhin – nicht sehr nachtragend zu sein. Was sie wirklich über meine Verspätung denken, werde ich wohl nie herausfinden. Ich glaube das will ich aber auch gar nicht 😉 .


Krankenkassenrechnung & Nintendo DS

13. Oktober 2007

Gestern kam per Post die Rechnung für meine japanische Krankenversicherung, welche ich hier extra abschließen musste. Ca. 12 Euro im Monat werden für hier fällig.
Wer jetzt errät, wie ich das Geld bezahlen muss, bekommt einen japanischen Glückbringer mitgebracht.
(Austauchstudenten in Japan sind von der Teilnahme ausgeschlossen, Janis, Martin! 😉 . Sowie natürlich alle weiteren, die aus irgendeinem Grund Bescheid wissen.)
Die Lösung gibt es dann in ein paar Tagen, falls niemand vorher darauf kommt.

Weiterhin habe ich mir gestern noch einen gebrauchten Nintendo DS Lite (Zustand allerdings wie neu) für umgerechner 89 Euro gekauft (Deutschland neu ab ca. 140 Euro). Für 23 Euro gabs dann noch die japanische Version von Super Mario 64 dazu. Zum Glück kenne ich das Spiel schon vom N64 her, sonst müsste ich wohl ziemlich aufwendig die Dialoge/zu erledigenden Aufgaben übersetzen.
Demnächst möchte ich mir noch ein Kanji-Programm kaufen, mit dem man die chinesischen Schriftzeichen lernen, üben und übersetzen kann. Ich hoffe damit einen 250 Euro teuren Übersetzungscomputer ersetzen zu können. Ob es klappt, werde ich dann berichten. Über das Tochpad kann man nämlich unbekannte Kanjis eingeben/zeichnen, welche das Programm erkennt (erkennen müsste) und sowohl die japanische Aussprache wie auch die englische Übersetzung dazu liefert.
Vielleicht kaufe ich mir dann auch noch die interaktive Kochanleitung oder Cocktailmix-Anleitung für den Nintendo DS. 😉

Nachtrag: Die Krankenversicherung kann man in einem Kombini bezahlen. Also in einem der zahlreichen Supermärkte, die meistens 24 Stunden am Tag offen haben. Man geht einfach an die Kasse, gibt seinen Zettel ab und bezahlt den fälligen Betrag. Praktisch und einfach.


Bankkonto & Handy

5. Oktober 2007

Heute war das erste und letzte Mal, dass ich in Japan ein Bankkonto eröffne.
Janis und ich sind heute zusammen mit einem Chinesen, der schon länger in Japan ist und uns helfen wollte, zu einer Bank gegangen, um dort ein Konto für unser Stipendium einzurichten. Nachdem wir am Automaten unsere Nummer für die Warteschlange gezogen hatten, konnten wir schonmal ein Formular zur Beantragung des Bankkontos ausfüllen. Name, Name in japanischen Zeichen, Adresse (freundlicherweise von dem Chinesen ausgefüllt, ziemlich lang und alles Kanjis), Telefonnummer und Geburtsdatum. Kurz nachdem wir damit fertig waren, wurden unsere Nummern auch schon aufgerufen. Dann begannen die Probleme:
Sie wollten den Zweck des Bankkontos wissen. Wir haben natürlich gesagt, dass es für unser Stipendium ist. Das wollte die Bank dann aber wohl noch von unserer Uni in Japan bestätigt haben, weswegen sie dort anriefen und 5 Minuten diskutieren. Scheinbar haben sie aber nicht viel erreicht, denn schließlich wurde uns erklärt, dass es auf Grund einer kürzlichen Gesetzesänderung in Japan für Ausländer nicht mehr so einfach möglich ist, ohne (in unserem Fall) ein Zertifikat oder eine schriftliche Bestätigung der Stipendiumsorganisation ein Bankkonto zu eröffnen. Aber für uns machen sie nochmal eine Ausnahme.
Dann sollten wir unseren Stempel darunter setzen. Unseren Stempel. In Japan ersetzt der Stempel in vielen Fällen die Unterschrift, und allem Anschein nach besitzt jeder Japaner einen solchen. Denn die Bankangestellte, die uns bediente, musste erst die Hälfte aller Schreibtische und Schränke durchsuchen, bis sie endlich das zusätzliche Formular fand, auf das wir unsere Unterschrift schreiben sollten. So weit, so gut.
Beim Durchsehen des von uns im vorneherein ausgefüllten Formulars stellten sie jedoch fest, dass erstens unsere Nachnamen nicht an erster Stelle standen (wie in Japan üblich) und zweitens, dass sich unsere Namen in japanischer Schrift von denen in unserer Schrift unterschieden. Wir hatten in unserer Schrift nämlich unsere Zweitnamen mit angegeben, in japanischer Schrift allerdings weggelassen. Das geht natürlich gar nicht. Also mussten wir das Formular nochmals ausfüllen.
Schließlich konnten wir das neu ausgefüllte Formular abgeben und alles schien in Ordnung zu sein, denn wir sollten uns setzen und warten, während die Bankangestellten das Konto einrichteten. Doch nach 5 Minuten wurden wir nochmals an den Schalter gerufen, da es ein kleines Problem gab. Wir hatten unsere Namen falsch geschrieben. Den ersten Buchstaben jeweils groß und alle weiteren klein. Aber auf unserer Alien Registration Card werden nur Großbuchstaben verwendet. Wie konnten wir uns nur so einen Schnitzer erlauben?! Schließlich muss alles peinlichst korrekt sein, wir sind hier ja in Japan. Also haben wir das Formular ein drittes Mal ausgefüllt. Das war’s dann aber auch. Am Ende konnten wir noch an einem speziellen Automat unsere Bankkarte „drucken“ lassen und sogar aus acht verschiedenen Designs wählen.
Nach einer Stunde in der Bank haben wir nun also unser eigenes Bankkonto. Zum Dank (oder war es eine Entschuldigung?) gab es noch eine kleine Tüte mit Papiertüchern (um die Tränen abzuwischen), Pflaster (für die wundgeschrieben Hände) und einen Schwamm für die Dusche (um sich den Schweiß abzurubbeln).

Geschenk zur Eröffnung des Bankkontos

Geschenk zur Eröffnung des Bankkontos

Zu guter Letzt haben wir heute einen Handyvertrag abgeschlossen. Ich bin nun stolzer Besitzer eines modischen Klapphandys für 0 Yen. Und ein kleines Handtuch vom Mobilfunkbetreiber gab’s kostenlos dazu. 😉 Für 50 Freiminuten bezahle ich ungefähr 15 Euro im Monat, plus einmalig 20 Euro, da ich den Vertrag nur für ein Jahr behalte. Das wars für heute. Bis demnächst!

Mein neues Mobiltelefon

Mein neues Mobiltelefon